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Band 3

DIE EIGENTLICHE INNERE STADTGESCHICHTE

5. Abschnitt - Chronik merkwürdiger, die Stadt Rüden betreffenden, Begebenheiten


(§.204.)

Der Erzbischof Friedrich sah in diesen Zeiten sich genötigt, nebst dem Grafen von Kleve, Besatzungen nach Rüden (auch Geseke, Lippe, Soest) gegen seine Feinde zu legen, von wo aus sie, räuberisch ausfallend, durch Brand, Mord und Raub viel Elend gestiftet hatten. Dies letztere geschah wegen des zwischen ihm und dem kräftigen Bischof Wilhelm von Paderborn 1410 entbrannten Krieges. Der Erzbischof war mit dem Grafen Adolph von Kleve und Mark verbündet. In diesem Kriege, wie es damals gewöhnlich war, fielen viele Verwüstungen vor, besonders in den Grenzgegenden der kriegenden Parteien. Dazu gehörte besonders das Gebiet von Rüden.


Erst 1517, als sich die Einwohner der Villen Miste und Knevelinghusen und der Curtes Brünninghusen und Ettinkhusen wieder erholt und vermehrt hatten, wurde die Pfarre zu Miste von Erzbischof Hermann von Wied wieder hergestellt. Der verwüstende und für das Rüdener Gebiet so sehr verderbliche Krieg zwischen dem Erzbischof Friedrich und dem Bischof Wilhelm hatte nur im Ganzen 9 Monate gedauert. Der Friedensschluß kam durch ein Kompromiß einiger Schiedsrichter zu Stande. Über diesen Krieg siehe Herm. v. Hövel, Specul. Westphal.

(§.205.)

Nicht lange Zeit nach diesen Vorfällen, wie sie nur die Herrschaft des Faustrechtes herbeiführen konnte, bereiteten sich diejenigen Zwistigkeiten in Westphalen vor, die ihren Ausbruch in der verderblichen Soester Fehde fanden. Damals gefiel es nämlich dem Kurfürsten Diedrich von Köln, dessen Schatzkammer durch kostspielige kriege und fehden erschöpft war, ein, eigenmächtig seinen Untertanen, die nur in freien vertragsmäßigen Verhältnissen zu ihm standen, eine drückende Steuer aufzulegen.


(§.206.)

Bisher sind die Nachrichten über den Schwedenkrieg größtenteils von Brandis genommen. Mit 1639 schließen dieselben. In den folgenden Jahren hatte sich das Kriegsfeuer mehr nach Süddeutschland gezogen. Die Hessen und Kaiserlichen begnügten sich mit Kontributionen in Westfalen. Wir haben noch folgende Notizen gesammelt:


(§.208.)

(§.209.)

Wenn uns auch über die verhängnisvollen Zeiten des siebenjährigen Krieges und der späteren Kriege die auf Rüden bezüglichen Nachrichten abgehen, so haben wir doch aus dem Zeitraume von 1622 bis 1739 so viel namenloses Elend, das über Rüden hereingebrochen, erzählt, um es schon vollkommen erklärlich zu finden, wie eine blühende Stadt zu einem armen Landstädtchen herabsinken konnte.

Aus dem siebenjährigen Krieg (1756 bis 1763) wissen wir nur, daß 1757 im Oktober Franzosen aus dem Paderbörnischen über Büern, Rüden, Meschede und Arnsberg kamen, um sich unter Contades, der zwischen Werl und Hamm stand, zhu vereinigen; und daß 1760 der Obristwachtmeister Reibnitz in der Stadt Rüden lag.


(§.210.)

Namentlich ist das Geld verwendet:


In den späteren Jahren ist Rüden oft, jedoch in nicht so erheblichen Umfang, von Feuersbrünsten heimgesucht.



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